NAN GOLDINS BERLINER AUSSTELLUNG

Empörung über Protest gegen Israel

von Redaktion

Die US-Fotokünstlerin Nan Goldin hat eine Ausstellung ihres Werks in Berlin mit Kritik am israelischen Vorgehen im Gaza-Krieg eröffnet und scharfe Reaktionen ausgelöst. Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne) und Berlins Kultursenator Joe Chialo (CDU) nannten die Äußerungen unerträglich einseitig. Empört zeigten sich beide darüber, dass propalästinensische Aktivisten eine Gegenrede des Direktors der Neuen Nationalgalerie, Klaus Biesenbach, zeitweise niederbrüllten. Goldin begann ihre knapp 14-minütige Rede mit einer vierminütigen Schweigepause, um an die Todesopfer in den palästinensischen Gebieten, im Libanon und in Israel zu erinnern. In der Rede sagte sie: „Ich habe beschlossen, diese Ausstellung als Plattform zu nutzen, um meiner moralischen Empörung über den Völkermord in Gaza und im Libanon Ausdruck zu verleihen. Dies ist ein Krieg gegen Kinder.“ Außerdem sagte sie: „Die Infrastruktur Palästinas ist zerstört worden. Krankenhäuser, Schulen, Universitäten, Bibliotheken. Es ist auch ein kultureller Völkermord.“ Die Rede wurde von Teilen des Publikums bejubelt. Berlins Kultursenator Chialo meinte: „Ich teile die Position von Nan Goldin nicht und empfinde ihre Statements als kaum hinnehmbar. In unserer Stadt Berlin, in der der Holocaust geplant wurde, und die nun für Freiheit steht, ist eine derart geschichtsvergessene Einseitigkeit inakzeptabel.“
DPA

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