Michaela Beck nimmt in „Das Laute im Leisen“ ihre Leser mit in die DDR, nach Weimar. Dort verfolgt man das Leben der jungen Architekturstudentin Renée. Bald schon erahnt man, dass Renées Freundschaft mit Uta auf tönernen Füßen steht. Und doch will man immer weiter lesen. Dank der federleichten und doch intensiven Erzählweise, in die Michaela Beck auch autobiografische Erlebnisse eingewoben hat, taucht man tief in das Leben der Frauen ein. Es mag nach junger Erwachsenen-Literatur klingen, aber der Roman ist gesellschaftlich relevant. Es ist deutsch-deutsche Geschichte, auch wenn die üblichen Themen wie Ost-Tristesse oder Stasi außen vor bleiben. Und das tragische Ende bleibt für jede Altersstufe von Belang, egal wo man lebt. Der Roman ist eine eindrucksvolle Mischung aus Leichtigkeit und Tiefe, aus Zartheit und Spannung, aus feiner Sprache und kraftvollen Elementen.
ELK
Michaela Beck:
„Das Laute im Leisen“, Bastei Lübbe, 368 Seiten, 24 Euro.
★★★★☆ Lesenswert