Schon der Titel verspricht Spaß ohne Ende – von Michael Ende: „Der satanarchäolügenialkohöllische Wunschpunsch“ schmeckt Groß und Klein. Frank Gustavus hat den Klassiker aus dem Jahr 1989 fantasievoll inszeniert. Besonders stark Sebastian Blomberg in der Rolle des höllischen Gerichtsvollziehers Malediktus Made. Er taucht am letzten Tag des Jahres bei Beelzebub Irrwitzer (Jens Wawrczeck) auf, um ihn an dessen Auftrag zu erinnern: Wird Irrwitzer nicht bis Mitternacht die vertraglich ausgemachte Menge an bösen Taten erfüllen, muss er zur Hölle fahren. In diesem Zaubermärchen zeigt sich wieder Michael Endes (1929-1995) Weitsichtigkeit. Denn Made verlangt von Beelzebub Irrwitzer heftige Umweltzerstörungen. Er habe sich schließlich dazu verpflichtet, bis zum Ende eines jeden Jahres mindestens zehn Tierarten auszurotten, fünf Flüsse zu vergiften, 10 000 Bäume zum Absterben zu bringen und eine Seuche in die Welt zu setzen. Beelzebubs Einwand, dass er sich darum doch gekümmert habe – „denken Sie nur an das Jahrhunderthochwasser, die Waldbrände und Wirbelstürme, das Bienensterben!“ – klingt wie aus dem Jahr 2024. Doch weil Ende ein kritischer Geist, aber auch einer war, der aufs Gute hoffte, kämpfen zwei Spione gegen das Böse an. Hoffend, dass im nächsten Jahr alles besser wird. Auch dies: hochaktuell.
KJK
„Der satanarchäolügenialkohöllische Wunschpunsch“ (Silberfisch).