„Ein bisschen frieren ist gut, wenn man weiß, dass man danach ins Warme kommt.“ So erklärt der Großvater dem kleinen Anton, warum sie nicht mit dem Auto durch die Winternacht zur Kirche fahren, sondern gemeinsam durch die Kälte marschieren. Und durch die Dunkelheit. „Das ist gut so. Zum Licht muss man erst mal durchs Dunkle. So fängt auch das Oratorium von Händel an: ,Grave‘ hat er darüber geschrieben, das heißt: schwer.“ Und wer nun die App zum Buch angeschaltet hat, der hört die ersten Klänge des berühmten Weihnachtsoratoriums. Dieser „Musikalische Weihnachtszauber“ ist wahrlich zauberhaft: Entweder man liest die drei reich bebilderten Geschichten mit Kindern ab fünf Jahren gemeinsam und hört sich dabei oder im Anschluss die Musik an. Oder man wählt die Hörbuchvariante, die es als QR-Code kostenlos dazu gibt. Dietmar Wunder liest „Der Nussknacker“ und „Der Messias“, Hans Jürgen Stockerl „Das Weihnachtsoratorium“. Bei beiden letzteren lernt man nicht nur die himmlischen Klänge von Georg Friedrich Händel und Johann Sebastian Bach kennen, sondern auch einiges über die Komponisten. Ersetzt zwar nicht den Besuch des Kirchenkonzerts, macht aber auch kleinen Lesern große Lust darauf, einmal mitzukommen. Durch die Kälte – hin zur herzerwärmenden Musik.
KJK
„Musikalischer Weihnachtszauber“. betz, Wien, 104 S.; 29 Euro.