Es ist die treibende Frage so vieler Geschichten: Kommt’s am Ende zum entscheidenden Kuss? In „Der Upir“ geht’s aber nicht um die Liebe. 30 Tage hat der Berliner Burgerladenbetreiber Eddie nach einem Vampirbiss Zeit, sich als Blutsauger-Faktotum zu bewähren. Dann gibt’s das Erlösungbussi – oder selbst Untotendasein. Wobei, was heißt „nicht Liebe“? Die unfreiwillige Bromance zwischen dem 135 Jahre der Zeit hinterherstolpernden Vampir Igor (grandios: Rocko Schamoni) und seinem Gehilfen (famos: Fahri Yardim ) ist das Herz der Serie von Peter Meister. Der Plot ist eher Hebelwerkzeug, Situations-Konstellationen zu erzwingen. Die sind dann aber Preziosen der Charakterkomik, des Off-Timings, der Impro-Halbsatz-Dialoge. Auch dank David Scheid als schluffigem Vampirjäger wider Willen und Andrea Sawatzki als schwäbelnder, sexpositiver Lady der Nacht. Man glaubt’s kaum: Eine gelungene deutsche Comedy-Serie! Schmatz!
WIL
„Der Upir“
(gratis auf Joyn).
★★★★☆ Sehenswert