UNSERE KURZKRITIKEN

Serienmorde in Wien

von Redaktion

Eine Dame der Wiener Gesellschaft wird 1923 erschlagen aufgefunden. Inspektor August Emmerich stellt fest, dass die Tote akribisch Buch über ihre Freier geführt und sie erpresst hat. Er glaubt an einen Mord aus Rache, bis ein Ex-Kriminaler ihm von einer Mordserie zehn Jahre zuvor erzählt. Kann ein Serienmörder zurückgekehrt sein? Alex Beer gehört zu den Autorinnen, die fesselnd schreiben können. „Die weiße Stunde“ aus der Krimiserie mit August Emmerlich ist ein weiterer höchst spannender historischer Roman. Figuren und Dramaturgie passen einfach, und insbesondere der zeitgenössische Hintergrund ist ausgesprochen stimmig dargestellt. Bemerkenswert ist die Radikalisierung von Teilen der Gesellschaft, die politische Aggressivität und der pessimistische Abgesang auf die junge Demokratie. Es ist kein Zufall, dass die Autorin hierauf ein besonderes Augenmerk legt. Parallelen zu unserer Gegenwart sind sicherlich beabsichtigt.
SP

Alex Beer:

„Die weiße Stunde“. Limes-Verlag, 368 Seiten; 22 Euro.


★★★★☆ Lesenswert

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