Traumhafte Aussichten

von Redaktion

Im kommenden Jahr findet die zehnte Ausgabe der Murnauer Horváth-Tage statt

Es ist zwar noch eine Weile hin, bis am 14. November 2025 die Murnauer Horváth-Tage beginnen, doch haben Georg Büttel, der Künstlerische Leiter des Festivals, und Gabi Rudnicki, die Vorsitzende der Ödön-von-Horváth-Gesellschaft, nun ihre ersten Planungen vorgestellt.

Weder Mühen noch Kosten hat die Mannschaft um Rudnicki und Büttel gescheut, um für die zehnte Ausgabe der Horváth-Tage ein attraktives Programm auf die Beine zu stellen, das dem Wirken und Schaffen des Namensgebers gerecht wird. Murnau, wo der Schriftsteller von 1924 bis 1933 lebte, will sich einmal mehr als Ort inspirierender Begegnungen präsentieren. Namhafte Schauspieler, darunter Michael Grimm, Gerd Lohmeyer, Tom Kress, Otto Beckmann, hatte Büttel gewonnen. Sie wirken in der Inszenierung des selten gespielten Stücks „Himmelwärts“ mit. Aus „Himmelwärts“ ist auch das Motto der Tage, „Träum weiter“, entnommen. Büttel zufolge kann dieser Leitsatz als ironischer Kommentar auf vergebliche Bemühungen interpretiert werden oder als Ermutigung, sich Träume aller Widrigkeiten zum Trotz nicht nehmen zu lassen.

Diese Komödie ist der eine Höhepunkt des Festivals, der andere dürfte der Auftritt von Georg Ringsgwandl mit seiner Band sein. Das Konzert „Von ewigen Spießern und vogelwilden Gaudiburschen“ hat Ringsgwandl, der im benachbarten Seehausen und in München lebt, extra für Murnau konzipiert. Außerdem werden ausgesuchte Horváth-Wissenschaftler und lokale Kooperationspartner wie das Staffelsee-Gymnasium das Programm bereichern.

Ein derartiges Aufgebot an renommierten Künstlern kostet Geld. Das Budget ist im Vergleich zu den Horváth-Tagen 2022 gewachsen. Damals lag das Finanzvolumen Rudnicki zufolge zwischen 80 000 und 90 000 Euro, für die Jubiläumsausgabe veranschlagt die Vorsitzende 130 000 Euro. Lobend erwähnt sie bei der Finanzierung den Markt Murnau. 30 000 Euro schießt die Kommune zu. „Dafür sind wir sehr dankbar“, sagt Rudnicki. Ein erklecklicher Teil der Summe kommt durch Förderungen von Land und Bund sowie durch private Gönner. Manchmal gehen auch die Vorstandsmitglieder in Vorleistung, um die Zeit zu überbrücken, bis die zugesagten Gelder eingegangen sind. „Keiner der Künstler hat bisher einen Vertrag erhalten. Sie haben trotzdem alle zugesagt“, sagt Büttel. Da macht sich der gute Ruf bemerkbar, den sich die Horváth-Tage im Lauf der Jahre erworben haben.

Nicht unwesentlich ist der Beitrag zum Etat, der durch den Erlös der Eintrittskarten entsteht. Rund 2500 Besucher strömten 2022 zu den Veranstaltungen. Für 2025 hofft die Horváth-Gesellschaft auf eine Steigerung. Der Grund: Erstmals können Tickets auch online erworben werden. „Die bisherigen Verkaufsstellen gibt es weiter“, erklärt Schatzmeisterin Martina Strauß.

Bereits zum fünften Mal wird 2025 bei den Horváth-Tagen der Ehren- und der Förderpreis vergeben. Die Jury, der neben Rudnicki und Büttel Murnaus Bürgermeister Rolf Beuting, der TV-Moderator Christoph Süß, Martin Vejvar von der Universität Graz sowie die beiden Murnauer Kulturreferenten Elisabeth Tworek und Michael Rapp angehören, hat ihre Auswahl schon getroffen. „Die Namen geben wir im Frühjahr bekannt“, erklärt Rudnicki.
PETER REINBOLD

Weitere Informationen

gibt es online unter www.horvath-gesellschaft.de.

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