Monatelang wird nach dem Sommerhit des Jahres geforscht, aber mal ganz ehrlich: Was ist eigentlich mit dem Winterhit? Er müsste, folgt man der Radio-Logik, noch nicht mal was mit der Saison zu tun haben. Sabrina Carpenters süffiger Siebziger-Pop-Sommerhit „Espresso“ handelt davon, dass sie ihren Verehrer um den Schlaf bringt – ein Umstand, der hoffentlich nicht von stabilen Hochwetterlagen abhängt. Viel entscheidender ist, dass sich der Song herrlich breitmacht im Gehörgang und Suchtpotenzial entwickelt. Geht es danach, ist Maren Morris‘ Vorab-Single aus dem gleichnamigen Album fix der Winterhit des Jahres. „People still show up“ ist eine Hymne auf positives Denken und Handeln, ist musikalisch ebenfalls von den Siebzigern inspiriert, zitiert einen verschrobenen Prince-Funk-Groove und hat einfach alles, was guter Pop braucht. Nicht verwunderlich, schließlich waren Experten am Werk: Die Grammy-Preisträgerin und „Highwoman“ Maren Morris ließ sich von Taylor-Swift-Produzent Jack Antonoff helfen.
CU
Maren Morris:
„People still show up“ (Columbia Records).
★★★★★ Hervorragend