In der Diskussion um die Umnutzung von Kirchengebäuden hat sich der Geschäftsführer des Deutschen Kulturrats, Olaf Zimmermann, gegen eine kommerzielle Verwendung ausgesprochen. Kirchen sollten keine Restaurants oder Kletterhallen werden, sondern weiter für die Gesellschaft genutzt werden, sagte Zimmermann dem Evangelischen Pressedienst (epd). „Kirchen sind Allgemeingüter“, betonte er. „Sie gehören gefühlt allen.“ Kirchengebäude seien stilprägend für Orte und für das ganze Land. Selbst in Gegenden, wo die Entchristianisierung weit fortgeschritten sei, sagten Bewohner: „Ohne die Kirche kann ich mir mein Dorf nicht vorstellen.“ Die Frage, was mit kirchlich nicht mehr genutzten Sakralgebäuden geschehe, sei eine zutiefst kulturelle Frage und dürfe nicht allein von Kirchenleitungen beantwortet werden. Leer stehende Gebäude sollten auch nicht abgerissen werden, forderte Zimmermann: „Sie sind keine normalen Orte, sondern Orte der Ehrfurcht und Kraft.“ Sie könnten Raum für kulturelle Aktivitäten, wie etwa die Proben eines Gesangsvereins, bieten. Und im Sommer als kühle Räume der Allgemeinheit zur Erholung dienen.
EPD