Für jedes Leistungsniveau und jeden Geschmack bietet die Kirchenmusik Möglichkeiten. © Peter Kneffel
Mit der steigenden Lebenserwartung steigt auch der Anteil älterer Musizierender in der Kirchenmusik. Der Zulauf sei indes nicht nur ein Phänomen der demografischen Entwicklung, sagte Kerstin Schatz, Vize-Vorsitzende der Deutschen Gesellschaft für Musikgeragogik in Münster sowie Amberger Dekanatskantorin. „Musik macht aus unterschiedlichen Gründen glücklich und verschafft altersunabhängig ein enormes Wohlgefühl.“
In einer deutschlandweiten überkonfessionellen Untersuchung befragte sie Kirchenmusiker und -musikerinnen, wie man sich auch im Alter musikalisch betätigen und bilden kann und welche Relevanz Musik für ältere Menschen habe. Demnach musizierten viele Männer und Frauen über 65 und in der nachberuflichen Phase in den verschiedenen kirchenmusikalischen Ensembles, spielten Orgel oder leiteten selbst Chöre.
Studien belegten, dass Musizieren positive Auswirkungen auf Körper, Geist und Seele habe. Insbesondere die Kirchenmusik stärke das Wohlbefinden, „weil hier die Musik mit christlichen Inhalten verknüpft ist“, sagte Schatz. Sie vermittle ein Geborgensein im Glauben, „der tiefer gehen kann als manches gesprochene Wort, weil Musik so unmittelbar auf den Körper und die Seele wirkt“.
Kirchenmusik leiste „für jeden Geschmack und jedes Leistungsniveau“ etwas, auch das habe ihre Untersuchung belegt. Als Beispiele nannte sie Gospelchöre, Bands, Kirchen- und Konzertchöre, Posaunenchöre und Orchester, Stimmbildung oder Orgelunterricht. „Diese Vielfalt zeichnet uns in der gesamten Fläche der Landeskirchen im Haupt- und im Nebenamt aus“ und werde von Seniorinnen und Senioren geschätzt. Die Relevanz älterer Menschen in der Kirchenmusik werde noch zunehmen, prognostizierte Kerstin Schatz. Viele Gottesdienste könnten musikalisch nicht mehr ausgestaltet werden, wenn sich die ältere Generation nicht aktiv einbringen würde, sei es an der Orgel oder im Chor.
EPD