Rein ins Museum

von Redaktion

Spitzenwerk von Campendonk bleibt in Krefeld

Ein wichtiges Werk des rheinischen Expressionisten Heinrich Campendonk kann nach einer Einigung mit der Erbin der einst vor den Nazis geflohenen jüdischen Besitzer in Krefeld bleiben. Das Bild „Wirtshaus“ wurde zurückgegeben und gleichzeitig zurückgekauft. Daran beteiligt waren der Bund, das Land NRW und die Kulturstiftung der Länder. Der Kaufpreis ist unbekannt.

Das Ölgemälde des Künstlers Campendonk (1889-1957) gehörte zur Sammlung des Erfurter Fabrikanten Alfred Hess (1879-1931). Nach seinem Tod 1931 erbte sie sein Sohn Hans. Dieser emigrierte nach dem Machtantritt der Nationalsozialisten 1933 nach Frankreich und später nach London. Die Sammlung blieb in Obhut der Mutter Thekla, die 1939 ebenfalls nach England emigrierte. Um ihr Leben zu finanzieren, waren Thekla und Hans Hess gezwungen, Bilder zu veräußern. 1937 sandte Thekla Hess das Gemälde mit anderen Werken an den Kölnischen Kunstverein. 1947 teilte diese mit, dass die einst eingelagerten Bilder nicht mehr vorhanden seien. Später wurde bekannt, dass einige unter der Hand verkauft worden waren. 1948 bot der Kölner Kunsthändler Werner Rusche das Campendonk-Bild dem Kaiser Wilhelm Museum in Krefeld zum Kauf an. „Mit jeder Rückgabe eines Werkes erkennen wir das Unrecht an, das den jüdischen Vorbesitzern durch das NS-Regime angetan wurde“, erklärte NRW-Kulturministerin Ina Brandes.
DPA

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