Maxjoseph haben die Welt gesehen und sind in Bayern daheim. Das hört man ihrer Musik an. © Privat
Volksmusik kann viel verkraften. In der öffentlichen Wahrnehmung wird sie immer noch oft mit volkstümlicher Musik gleichgesetzt, was nicht selten heftig schmerzt. Doch auch in eine andere Richtung streckt sie ihre Fühler aus, und in dieser Nische sitzen Georg Unterholzner (Gitarre), Florian Mayrhofer (Tuba), Nathanael Turban (Geige) sowie Andreas Winkler (Steirische Harmonika). Das Quartett Maxjoseph spielt eine Art Weltmusik, die aber ganz eindeutig in und vor den Alpen daheim ist – am Sonntag stellt sie ihr neues Album „Nau“ im Münchner Volkstheater vor.
Die Songs kommen mal als Walzer daher, mal wie in einem Spaghettiwestern. Manchmal, wie in „Samt“, startet das Lied als Tango, nur um dann doch mittels Mayrhofers Tuba zum Landler zu mutieren. Doch Obacht: Nun ist’s ein Blues-Shuffle. „Martial“ könnte man tatsächlich als eine Art Militärmarsch hören und in „Zmoal“ ein augenzwinkerndes Zitat „Thunderstruck“ von AC/DC entdecken – bevor man sich dann doch dafür entscheidet, es höre sich an wie das Penguin Cafe Orchestra. Eine schrankenlose Kammermusik.
Der Schweizer Turban, der Allgäuer Mayrhofer sowie Winkler und Unterholzner aus Reichersbeuern und Ascholding lernten sich an der Münchner Musikhochschule kennen. Die akademische Finesse merkt man ihren Kompositionen an. Aber ihre Dur-grundierte Musik ist fliegend leicht, hüpft unbeschwert, flattert schmetterlingsflügelzart im Sommerwind. Selten musste Volksmusik so wenig verkraften wie bei Maxjoseph.
JOHANNES LÖHR
Maxjoseph:
„Nau“ (Likai Records).
Für den Auftritt von Maxjoseph am Sonntag, 20 Uhr, im Münchner Volkstheater gibt es Restkarten an der Abendkasse.