ALBUM

Gemütlich zwischen den Stühlen

von Redaktion

Michael Franks hätte sich nicht beschweren dürfen, wenn sein Album „The Art of Tea“ im Jahr 1975 untergegangen wäre wie ein Stein. Er sieht auf dem Cover aus wie das, was er nun mal war: ein Literaturwissenschaftler und Musik-Nerd mit Knabenstimme. Und Teetrinken mobilisiert als Thema auch nicht wirklich die Massen. Allerdings war die Platte durchaus ein echter Crossover-Erfolg, und das zu Recht: Lässige Songs wie „Popsicle Toes“ und „Eggplant“ sitzen gemütlich zwischen den Stühlen Fusion-Jazz und Mainstream-Pop, mit schlauen Texten und exzellenten Musikern (Gitarrist Larry Carlton, Drummer John Guerin, Bassist Wilton Felder sowie den Bläsern Michael Brecker und David Sanborn). In den Siebzigern schloss sich das ja nicht aus, siehe Steely Dan. Und weil alles, was aus diesem Grenzbereich kommt (heute Jacht-Rock genannt), wieder ziemlich angesagt ist, ist auch „The Art of Tea“ erneut aufgelegt worden. Auf Vinyl komplett analog gemastert, ist die Platte auch ein Fest für Audiophile.

Michael Franks:

„The Art of Tea“ (Reprise / Speakers Corner).


★★★★☆ Hörenswert

Artikel 8 von 8