Haarige Klassiker: Black Sabbath 1970 mit (v. li.) Bill Ward, Tony Iommi, Ozzy Osbourne und Geezer Butler. © DALLE APRF / dpa
Wer harte Männer (und harte Frauen!) weinen sehen wollte, der musste gestern nur in die Gesichter von Heavy-Metal-Fans blicken, als die Nachricht bekannt wurde: Ozzy Osbourne, lebende Legende und Fürst der Finsternis, will es mit 76 Jahren und trotz seiner Parkinson-Erkrankung noch mal wissen, und er trommelt dafür seine alten Weggefährten zusammen. Der Sänger verabschiedet sich im Sommer von der Bühne – mit einem Konzert der Original-Besetzung von Black Sabbath in seiner Heimatstadt Birmingham. Wem da nicht die Tränen schießen, der ist kein harter Kerl.
Und nicht nur das: Wenn Ozzy zum letzten Mal ruft, dann kommen alle, auch wenn sie selbst einen Namen wie Donnerhall haben: Am 5. Juli spielen beim „Back to the Beginning“-Festival unter anderem Metallica, Slayer (die ja eigentlich selbst schon Lebewohl gesagt haben), Anthrax, Pantera, Alice in Chains und Lamb of God. Außerdem gibt es Gastauftritte von Slash und Duff McKagan (Guns n‘ Roses), KK Downing (Judas Priest) Smashing-Pumpkins-Sänger Billy Corgan, Frad Durst (Limp Biskit) und Tom Morello von Rage against the Machine. „Wie gesegnet bin ich, dass ich das mit der Hilfe von Menschen tun kann, die ich liebe“, schrieb Osbourne gestern auf X. „Birmingham ist die wahre Heimat des Metals. Birmingham forever!“
Seit 20 Jahren sind Black Sabbath nicht mehr in der Besetzung Ozzy, Bill Ward (Schlagzeug), Geezer Butler (Bass) und Tony Iommi (Gitarre) aufgetreten. 1968 kam das Quartett in Birmingham zusammen und wurde mit hartem Rock und düsterem Image zum Vorbild für das Heavy-Metal-Genre. Seine eigene Abschiedstournee hatte der Sänger, der mit seiner Familie durch die Serie „The Osbournes“ zusätzliche Bekanntheit erlangt hatte, 2023 abbrechen müssen. 2020 hatte der Sänger eine Parkinsonerkrankung öffentlich gemacht. Die Einnahmen des Festivals sollen denn auch an Organisationen wie „Cure Parkinson“ gespendet werden.
JOHANNES LÖHR