„Milan ist ein glückliches Scheidungskind!“ Davon sind die Eltern Marion und Andi überzeugt. Laura Tonke und Moritz Bleibtreu glänzen in den Rollen des geschiedenen Ehepaars, das sich ihren Sohn aufteilt wie Schichtarbeit: Wer holt Milan wann ab, wer ist am Wochenende dran, wer muss schieben? Nach einem Vorfall in der Schule und dem Gespräch mit der Schulpsychologin merken die beiden allerdings, dass ihr Fifty-Fifty-Modell nicht ganz aufzugehen scheint. Und fahren zusammen in den Urlaub, um Versäumtes nachzuholen und die Freiräume des Elfjährigen mit Erziehung zu füllen. Regisseur Alireza Golafshan gelingt mit „Alles Fifty Fifty“ erneut ein herrlicher Blick auf die Alltagsrealität unserer Gesellschaft. Dabei geht es nicht nur um Erziehungsmethoden, sondern Lebensweisen und auch ein bisschen um das sanfte Gefühl der ersten Liebe, das Milan in den Lücken des Familiensystems erleben darf. Kann man sich mit Jugendlichen ab 14 Jahren auch gemeinsam ansehen.
VES
Alireza Golafshan:
„Alles Fifty Fifty“ (Leonine).
★★★★☆ Sehenswert