ALBUM

In anderen Sphären

von Redaktion

Heute wird Carlos Santana dafür gefeiert, dass er so viele Musikstile in seine Karriere integriert hat: den frühen Latino-Rock, Fusion-Jazz – und den Radio-Pop, der ihn in den späten Neunzigern ein zweites Mal zum Star werden ließ. Anfang der Siebziger jedoch war die Plattenfirma Columbia ratlos: Nach drei extrem erfolgreichen Rock-Platten wandte sich der Held von Woodstock plötzlich dem Jazz zu. Der Gitarrist hatte Miles Davis verinnerlicht, spielte mal meditativ, mal schroff. So konsterniert war man in den Büros, dass man das Tripple-Live-Album „Lotus“ von 1973 – obwohl opulent aufgemacht – nur in Japan und Europa auf den Markt brachte. Die zwei Stunden Bewusstseinserweiterung sind jetzt in einer perfekt gefertigten, limitierten Luxus-Edition wieder zu haben. „Incident at Neshabaur“ haut einen in andere Sphären, aber auch die Hits sind vorhanden: „Samba pa ti“ etwa klingt nirgendwo schöner. Eines der intensivsten Konzert-Alben überhaupt in seiner ultimativen Ausgabe. Übrigens: Santana spielt am 16. Juli in Rosenheim. Live ist er am besten.

Santana:

„Lotus“ (MFSL).


★★★★★ Hervorragend

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