Schlagzeugveteran Billy Hart kann ein rechter Donnergott sein. Doch ausgerechnet, wenn er sein eigenes Quartett leitet, wird er zum sensiblen Beckenstreichler und zurückhaltenden und dabei dennoch ausdrucksstarken Tänzer auf den Fellen. Die zehn Kompositionen des neuen Albums „Just“ – je drei von Hart und dem großen Tenorsax-Stilisten Mark Turner, vier von Pianist Ethan Iverson – reichen vom sanft Fließenden bis zum animiert Motorischen. Schnellere Stücke verfallen nie in eitle Virtuosität, langsame bleiben auf ihren lyrischen Kern konzentriert. Billy Harts seit vielen Jahren in unveränderter Besetzung aufeinander eingespieltes Quartett will mit seinem vierten Album nichts beweisen und beweist vielleicht gerade deshalb seine große sensible Musikalität.
RUN
Billy Hart Quartet:
„Just” (ECM).
★★★★☆ Hörenswert