Gallier in Urlaubsstimmung

von Redaktion

Der neue Band „Asterix in Lusitanien“ ist für Oktober angekündigt

Geschichtenerzähler Fabcaro. © Christophe Guibbaud

Zeichner Didier Conrad. © Christophe Guibbaud

Das Cover des neuen Asterix-Abenteuers.

Ferien ja oder nein? Obelix zieht nicht so recht, als Asterix ihn zu einem Urlaub animieren will. „Ein bisschen Sonne würde Dir guttun“, sagt der kleine Krieger. „Du bist schon ganz blass.“ Worauf Obelix erwidert: „Ich bin lieber bei mir daheim blass, als anderswo weniger blass…“ © Egmont Ehapa

Man konnte ja fast befürchten, dass den Globetrotter-Galliern Asterix und Obelix die Reiseziele ausgehen. Vom Morgenland bis Schottland hat das agile Duo in den vergangenen mehr als sechs Jahrzehnten schon überall Römer vertrimmt. Nun haben Autor Fabcaro und Zeichner Didier Conrad aber doch noch einen Flecken auf dem Globus entdeckt, den der tapfere kleine Krieger und sein gar nicht so dicker Kumpel bisher ausgelassen haben. „Asterix in Lusitanien“ heißt das 41. Album, das am 23. Oktober erscheint. Wer in Geschichte, Erdkunde oder Latein nicht perfekt aufgepasst hat, fragt sich erst mal: Wo liegt noch mal Lusitanien?

Beim Blick ins Lexikon stellt sich heraus, dass das 25. Reise-Abenteuer des Duos auch „Asterix in Portugal“ heißen könnte. Denn zur Zeit der Gallier umfasste die römische Provinz Lusitania in etwa das heutige Portugal sowie Teile des westlichen Spaniens. Es geht also ab in den Süden! An amüsanten Klischees soll es dabei nicht fehlen. Denn Franzosen gehen traditionell davon aus, dass auf jeder französischen Baustelle ein portugiesischer Fliesenleger schuftet, der allerdings chronisch unpünktlich ist.

Darauf gibt es auf dem vorläufigen Titelbild schon einen ersten Hinweis – mit dem berühmten „Calçada Portuguesa“, dem gepflasterten Mosaik auf den Bürgersteigen in Lissabon, auf dem Asterix und Obelix stehen. Außerdem, so die Legende, futtern Portugiesen 365 Tage im Jahr den getrockneten Stockfisch Bacalhau, der gewiss nicht zufällig im Mosaik auf dem Cover zu sehen ist. Und jeder Portugiese spielt nach französischem Klischee Fußball wie Cristiano Ronaldo, oder er ist Cristiano Ronaldo. Auf einen Gastauftritt von CR7 dürfen also Wetten angenommen werden.

Darum, dass die Portugal-Späße auch international verstanden werden, kümmert sich erneut der südfranzösische Comicautor Fabrice Caro alias Fabcaro. Er hat 2023 mit seiner brillanten Gesellschaftskritik „Die weiße Iris“ für den bestverkauften Band seit den großen Zeiten der Asterix-Papas René Goscinny und Albert Uderzo gesorgt. Nun schickt der 51-Jährige Asterix und Obelix wieder auf Reisen, wie es in jedem zweiten Heft Tradition ist. Fabcaro verrät, dass er schnell auf das alte Portugal gekommen ist: „Ich hatte Lust auf ein Album mit viel Licht und Sonne, mit mediterranem Klima und ein bisschen Urlaubsstimmung.“

Zeichner Didier Conrad ist glücklich mit der Wahl: „Ich liebe es, pittoreske Landschaften nachzuzeichnen und kleine Anspielungen auf die Kultur des jeweiligen Landes einzubauen.“ Darauf freut sich auch Asterix, der Obelix in einer der ersten jetzt gezeigten Szenen zu einer Ferienreise ermuntert: „Ein bisschen Sonne würde Dir guttun, Du bist ganz schön blass.“ Aber der viel beschäftigte Hinkelsteinfabrikant würde lieber Gammelfischhändler Verleihnix oder Dorfschmied Automatix schicken: „Die sind auch ganz schön blass.“

Weil Obelix Lust auf die feschen Mädchen im Süden hat, macht er sich dann aber doch mit Asterix auf den Weg. Immerhin haben die beiden schon Erfahrung mit den Früh-Portugiesen. Denn einer der lusitanischen Sklaven aus der „Trabantenstadt“ bittet die Gallier im neuen Heft um Beistand gegen die Römer – und das Abenteuer beginnt. Asterix-Fans können sich darauf freuen, dass Fabcaro bestimmt auch zum Land des Fado eine Geschichte einfällt, die alles andere als fad ist.
JÖRG HEINRICH

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