ALBUM

Unterhaltsamer Big-Apple-Jazz

von Redaktion

Sein Job als Gitarrist der Independent-Rockband Wilco dürfte wohl garantieren, dass sich Nels Cline ums Begleichen seiner Rechnungen keine Sorgen machen muss. So kann er auf Veröffentlichungen unter eigenem Namen immer wieder seiner alten Liebe Jazz frönen. So auch auf dem Debüt seines mit Saxofonistin Ingrid Laubrock, Bassist Chris Lightcap und Drummer Tom Rainey exzellent besetzten Consentrik Quartets. Zwölf Stücke hat Cline dafür geschrieben, mal feingliedriger, mal handfester zupackend, im einen Moment lässig swingend, im nächsten schon vehement ins rhythmisch und tonal Freie drängend. Cline ist ein äußerst versierter und eigenwilliger Gitarrist, aber keiner, der sich eitel ins Rampenlicht drängt. Viel solistischen Freiraum überlässt er Laubrock, den die deutsche Wahl-New-Yorkerin bestens zu nutzen weiß. Dank des häufigen Wechsels von urbaner Expressivität und cooler Eleganz, von Filigranem und Heftig-Deftigem eine gute Stunde höchst unterhaltsamer Big-Apple-Jazz.
RUN

Nels Cline:

„Consentrik Quartet” (Blue Note).


★★★★☆ Hörenswert

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