Wo sollen die Milliarden herkommen, die Deutschland für seine Zukunftsprojekte braucht? Und müssten Reiche sich nicht viel stärker daran beteiligen? Felix Oldenburg geht es bei seinen Antworten in „Der gefesselte Wohlstand“ weniger um politischen Reformen als um freiwillige Beiträge. Und die haben aus seiner Sicht noch großes Potenzial. Als früherer Generalsekretär des Bundesverbands Deutscher Stiftungen berichtet der Autor, dass das Kapital vieler Stiftungen wenig Rendite abwirft, aber auch nicht eingesetzt werden darf für Investitionen, die jetzt dringend notwendig wären. Und manche Erbin eines großen Vermögens kann ihr Geld nicht für sinnvolle Projekte ausgeben, weil auch hier komplexe rechtliche Hürden im Weg stehen. „Der gefesselte Wohlstand“ zeigt neue Wege auf, wie privates Geld schnell für gute Zwecke zum Einsatz kommen könnte: mit weniger Vorgaben und mit weniger Beteiligten, die mitverdienen wollen.
MI
Felix Oldenburg:
„Der gefesselte Wohlstand“. Econ, 239 Seiten; 24,99 Euro.
★★★★☆ Lesenswert