Auch als Blues-Purist konnte man sich 1967 den Zeichen der Zeit nicht entziehen. Schon die psychedelisch illustrierte Plattenhülle und der Titel „The Resurrection of Pigboy Crabshaw“ zeigen, dass sich die Paul Butterfield Blues Band seit ihrem Debüt von 1965 weiterentwickelt hatte. Allein personell: Gitarren-Zauberer Mike Bloomfield war weg, Bläser sorgten nun für Akzente und rückten den Sound der Band in Richtung Otis Redding und Aretha Franklin (auch wenn Paul Butterfield ein vergleichsweise „braver“ Sänger ist). Das Eröffnungsstück „One more Heartache“ ist denn auch flotter Soul, „Run out of Time“ richtiggehend funky. Doch die „Tollin‘ Bells“ schlagen bedrohlich. Und die Coverversionen von Albert Kings „Born under a bad Sign“ und „I pitty the Fool“ von Bobby Bland sorgen für genügend Zwölf-Takt-Grundierung, um aus dieser Scheibe – jetzt vorzüglich auf Vinyl wieder da – ein kleines Bluesrock-Juwel zu machen.
LÖ
The Paul Butterfield Blues Band:
„The Resurrection of Pigboy Crabshaw“ (Speakers Corner).
★★★★☆ Hörenswert