Die aus einer Netflix-Dokumentation bekannte Britin Dionne Marie Hanna ist in Singapur angeklagt worden. Der 84-Jährigen wird Betrug in fünf Fällen vorgeworfen, wie aus Gerichtsdokumenten hervorgeht. Demnach wird Hanna unter anderem beschuldigt, sich gegenüber einem Mann in Singapur als Mitglied der Königsfamilie von Brunei ausgegeben zu haben. Sie soll ihm gesagt haben, dass sie Krebs im Endstadium habe und ihr Vermögen an ihn und seinen Sohn vererben wolle.
In der Netflix-Doku „Con Mum: Lang vermisste Mutter oder Betrügerin?“ wird die Geschichte des bekannten britischen Konditors Graham Hornigold erzählt. Hanna hatte ihm eine E-Mail geschickt, in der sie behauptet, seine leibliche Mutter zu sein. Angeblich betrügt sie Hornigold anschließend und bringt ihn um eine sechsstellige Summe. Am Ende der Doku dann die große Überraschung: Laut DNA-Test ist Hanna tatsächlich die Mutter des Konditors.
Nach Angaben der Polizei in Singapur hatten sich nach Veröffentlichung des Netflix-Films mehrere Betrugsopfer bei ihr gemeldet. In der Anklage geht es um drei Geschädigte, der Schaden summiert sich demnach auf mehr als 200 000 Dollar. Den Angaben zufolge hatte die betagte Frau ihre mutmaßlichen Opfer dazu gebracht, ihr im Zusammenhang mit einer in Aussicht gestellten Erbschaft Geld für Anwaltskosten und die Eröffnung von Bankkonten zu überweisen. Im Falle einer Verurteilung droht Hanna eine Gefängnisstrafe von bis zu 20 Jahren.
AFP