ALBUM

Wege aus der Zickigkeit

von Redaktion

Das ist ja mal eine Überraschung: Black Country, New Road haben sich komplett verändert. Vor vier Jahren machten die gefeierten Newcomer recht komplizierte, leicht zickige Musik: eine Mischung aus Kunstpunk, Progrock und Klezmer. Tempo- und Stimmungswechsel zuhauf – dazu die zittrige, doch selbstbewusste Stimme von Isaac Wood. Doch der stieg aus, kurz bevor das zweite Album 2022 herauskam. Und jetzt das: Der Drittling „Forever Howlong“ ist feinster Kammer-Pop. Immer noch tut sich hier in einem Song mehr, als bei anderen Bands in einer Karriere – etwa in den Eröffnungsstücken „Besties“ und „The big Spin“. Aber eher im Sinne der Westentaschen-Sinfonien der Beach Boys oder deren Spezl Van Dyke Parks. Und von wegen zittrig oder zickig: Jetzt singen die Damen Tyler Hyde, Georgia Ellery und May Kershaw unaufgeregt und zum Dahinschmelzen. „Salem Sisters“ tänzelt auf der Showtreppe, „Socks“ und „Two Horses“ sind sanfter Balsam für die Seele – und „Mary“ reine Harmonie der drei Sängerinnen.

Black Country, New Road:

„Forever Howlong“ (Ninja Tune).


★★★★★ Hervorragend

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