Unter dem Kürzel @buchischnubbel ist Sarah Lorenz schon länger einer großen Online-Community bekannt. Nun hat die taz-Kolumnistin ihren Debütroman veröffentlicht. In „Mit dir, da möchte ich im Himmel Kaffee trinken“ berichtet Ich-Erzählerin Elisa von ihrer exzessiven Jugend. Als Frau mit einem zerrütteten Verhältnis zur Mutter entwickelt sie eine Faszination für alles Abtrünnige, wünscht sich inbrünstig, heroinabhängig zu werden. Mit 14 wohnt sie als Punkerin auf der Straße, sexuelle Übergriffe gelten als notwendiges Übel, um dazuzugehören. Zwei Jahrzehnte später sind von diesem Leben nur Erinnerungen geblieben. In Gedanken teilt Elisa sie mit der 1971 verstorbenen Lyrikerin Mascha Kaléko, deren Gedichte jedem Kapitel vorangestellt sind. Obwohl die Autorin Grausames ungeschönt schildert, sprudelt das Buch vor Energie nur so über. Mit Lorenz möchte man nach der Lektüre auch einen Kaffee trinken.
COPS
Sarah Lorenz:
„Mit dir, da möchte ich im Himmel Kaffee trinken“.
Rowohlt, 224 Seiten; 24 Euro.
★★★★☆ Lesenswert