Ihr Stil ist alles andere als eingängig. Wenn Tara Booth, 1989 in den USA geboren, zeichnet, dann entstehen flächige, farbenfrohe, radikal vereinfachte Bilder, für die Perspektive und Bildschnitt oft Fremdwörter sind. Ihre Fans lieben das. Die „New York Times“ hat „Überwindungen“ zu einer der besten acht Graphic Novels aus dem Jahr 2024 gewählt. Jetzt können sich auch deutschsprachige Leserinnen und Leser ein Urteil bilden. „Leben und Überleben in 100 Comics“ hat Booth die Sammlung autobiografischer Bilderzählungen genannt, die auch vor Themen wie Sucht und psychische Gesundheit nicht zurückschrecken. Ihre Themenauswahl konterkariert die Künstlerin mit ihrem naiven Strich, der an Kinderzeichnungen erinnert. Das hat durchaus seinen Reiz. Doch erschöpft sich der Ansatz auf 400 Seiten – auch wenn die Edition Moderne diese im handlichen Pocketformat veröffentlicht hat.
LEIC
Tara Booth:
„Überwindungen“. Edition Moderne, 400 Seiten; 26 Euro.
★★★☆☆ Annehmbar