Film ab in Cannes

von Redaktion

Die Berliner Regisseurin Mascha Schilinski hat es mit „Sound of Falling“ in den renommierten Hauptwettbewerb des Filmfestivals von Cannes im Mai geschafft. Das gab Festivaldirektor Thierry Frémaux am Donnerstag in Paris bekannt. Schilinski steht damit neben internationalen Schwergewichten wie Wes Anderson, den Brüdern Dardenne, Jafar Panahi und Julia Ducournau im Rennen um die Goldene Palme.

„Sound of Falling“ erzählt die Geschichten von vier Mädchen, die insgesamt über einen Zeitraum von rund 100 Jahren auf einem ostdeutschen Bauernhof leben. Schilinski, die 2017 mit dem Psychodrama „Die Tochter“ debütierte, gilt als eine der spannendsten Stimmen des jungen deutschen Kinos. Die Filmfestspiele von Cannes sind dieses Jahr vom 13. bis 24. Mai.

Der Hauptwettbewerb selbst ist mit großen Namen gespickt. Wes Anderson bringt mit „The Phoenician Scheme“ Benicio del Toro auf den roten Teppich. Die belgischen Brüder Jean-Pierre und Luc Dardenne zeigen mit „Jeunes mères“ ein Sozialdrama über junge Mütter, während Julia Ducournau, Gewinnerin der Goldenen Palme 2021, mit dem Werk „Alpha“ zurückkehrt – einem düsteren Film über ein isoliertes Mädchen.

Der preisgekrönte iranische Regisseur Jafar Panahi überrascht mit einem neuen Film. Von Juli 2022 bis Februar 2023 war Panahi inhaftiert – seine Werke setzen sich kritisch mit der Politik der Islamischen Republik auseinander. Er zählt zu den international bekanntesten Filmemachern des Landes. Für seinen letzten Film „No Bears“ erhielt er in Abwesenheit den Spezialpreis der Jury bei den Filmfestspielen in Venedig. 2015 wurde er bei der Berlinale mit dem Hauptpreis für „Taxi Teheran“ ausgezeichnet.

Ari Aster tritt in Cannes mit einem Genre-Mix an: Sein Film „Eddington“, ein Western mit Horror-Elementen, bringt unter anderem Joaquin Phoenix auf die Leinwand. Die Liste der Wettbewerbsfilme ist mit 19 Streifen noch unvollständig. Laut Frémaux werden weitere Beiträge folgen.

An den angekündigten Filmen sind Stars wie Tom Hanks, Emma Stone und Scarlett Johansson beteiligt. Die Schauspielerin Johansson macht in Cannes auch erste Schritte als Regisseurin. Sie zeigt „Eleanor the Great“, ein Film, der sich mit Alter und Einsamkeit beschäftigt.

Auch Fatih Akin ist in Cannes vertreten – wenn auch nicht im Hauptwettbewerb. In der Reihe „Cannes Première“ stellt der Hamburger Regisseur „Amrum“ vor. Der Film spielt 1945 auf der gleichnamigen Insel in der Nordsee. Ebenfalls in dieser Reihe feiert der in Deutschland lebende russische Regisseur Kirill Serebrennikow Weltpremiere mit „Das Verschwinden des Josef Mengele“.
DPA

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