Dicke Synthiebänke und Rhythmen, abrupte Cuts und flirrende Gitarren: Auf ihrem zweiten Album stellt die US-amerikanische Indie-Rock-Band Flipturn ziemlich krasse Kontraste gegenüber: hymnische, harmonietrunkene und erhebende Indie-Rock-Songs, produziert mit dem musikalischen Farbkasten eines versierten DJ-Teams. So wird aus handwerklich fabrizierten Songwriter-Nummern, die eine Spannbreite von The Paper Kites bis Houndmouth haben, ein packender, durchaus tanzbarer und in Struktur und Aufbau spannender Club-Rock-Clash mit Americana-Genen. Klingt (so ausformuliert) maßlos kompliziert, ist aber in sich völlig schlüssig. Richtig interessant wird’s, weil die in sich scheinbar gegensätzliche Musik perfekt zu ihren sehr gegensätzlichen Inhalten passt: von himmelhoch euphorisch bis zum Burn-out. Die Platte sei, wenngleich musikalisch im Hier und Jetzt, Freunden von Neunzigerjahre Indie- und Britrock sehr ans Herz gelegt.
CU
Flipturn:
„Burnout Days“(Dualtone Records).
★★★★☆ Hörenswert