Hildegard Knef soll einmal gesagt haben, sie habe mit den größten Regisseuren die schlechtesten Filme gemacht. Das gilt aber nicht für Carol Reed, der mit „Gefährlicher Urlaub“ (1953) an seinen Welterfolg „Der dritte Mann“ (1949) anknüpfen wollte. Auch hier wählte er eine Vier-Sektoren-Stadt als Schauplatz, diesmal jedoch nicht Wien, sondern das noch mauerlose Berlin, wo sich im Osten mancher gut verstecken konnte. Und wie in seinem Orson-Welles-Klassiker engagierte Reed Ufa-Stars wie Aribert Waescher, Hilde Sessak und Ernst Schroeder für Nebenrollen. Die Protagonisten sind James Mason und Claire Bloom, das intelligente Drehbuch stammt von Harry Kurnitz. Das Einzige, was fehlt, ist eine gute Musik. Das Thema „Verbrechen in der nationalsozialistischen Wehrmacht“ kam im Nachkriegsdeutschland nicht gut an und ließ den Film in Vergessenheit geraten. Zu Unrecht.
HILO
Carol Reed:
„Gefährlicher Urlaub“ (Pidax)
★★★★★ Hervorragend