ALBUM

Betörender Brückenschlag

von Redaktion

Pianist Django Bates und Bassist Dave Holland waren bereits auf Anouar Brahems Meisterwerk „Blue Maqams“ dabei. Den Schlagzeuger Jack DeJohnette aber hat Brahem, der aus Tunesien stammende Meister der arabischen Knickhalslaute Oud, für diese Aufnahme durch die Cellistin Anja Lechner ersetzt, was das Klangbild in Richtung Melos statt Rhythmus verschiebt. In betörender Klangsinnlichkeit gelingt dem Quartett in elf Kompositionen Brahems ein beeindruckender Brückenschlag zwischen Kulturen und Kontinenten, Stilen und Stimmungen. Arabisch-maghrebinische Traditionen, europäischer Kammermusik-Gestus und jazzige Improvisation verbinden sich zur eigenständigen Kunstmusik. Brahem weist darauf hin, dass die Aufnahme 2024 unter den Eindrücken des Gaza-Krieges entstanden ist. Tatsächlich lassen sich Trauer und Verzweiflung ebenso heraushören wie lebensbejahende Kraft. Am 2. Mai gastiert das Quartett in der Münchner Isarphilharmonie.
RUN

Anouar Brahem:

„After the last Sky” (ECM).


★★★★★ Hervorragend

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