Hans-Günther Bücking wurde 73 Jahre alt. © Frank May
Der deutsche Regisseur und Kameramann Hans-Günther Bücking ist im Alter von 73 Jahren gestorben. Seit Anfang der Achtzigerjahre hatte er mehr als 60 Filme als Kameramann betreut. 20 Mal führte er Regie, darunter bei zehn Krimis der ZDF-Reihe „Wilsberg“, beim Drama „Jennerwein“ mit Fritz Karl (2003) und bei der schwarzen Komödie „Die Häupter meiner Lieben“ mit Heike Makatsch (1999). Hinter der Kamera stand er unter anderem bei „Schneeland“ (2005), „Solo für Klarinette“ (1998), „Todesspiel“ (1997) und „Das merkwürdige Verhalten geschlechtsreifer Großstädter zur Paarungszeit“ (1998).
Bücking erhielt viele Auszeichnungen, darunter den Deutschen Filmpreis und den Deutschen Kamerapreis. „Zum Schluss hat er immer gesagt: Nur das Einfache ist ganz groß“, sagte seine Frau, die Schauspielerin Marion Mitterhammer. Im thüringischen Bleicherode geboren, war Bücking 1961 mit seiner Familie in den Westen geflüchtet. Erste Erfahrung als Kamera-Assistent und Beleuchter sammelte er bei Rainer Werner Fassbinder, Roland Klick und Margarethe von Trotta. Ein ungewöhnliches Projekt war „Lotti oder der etwas andere Heimatfilm“ (2020). Dafür trommelte Bücking Bürger seines Geburtsortes zusammen. Der Film dreht sich um die Rückkehr eines Ex-Pornostars in die Heimat.
DPA