Uwe Wittstock ist als erfolgreicher Autor fesselnder Sachbücher über das Schicksal deutscher Literaten in der NS-Zeit bekannt. In „Karl Marx in Algier“ folgt er dem müden und kranken Philosophen auf seiner letzten Reise. Im vermeintlich warmen Algier erhofft er sich Erholung von einer Rippenfellentzündung. Doch erwartet ihn schlechtes Wetter – Marx kann sein Zimmer nicht verlassen. In Rückblenden erzählt Wittstock vom Leben eines Mannes, der ein genialer Denker war, der Menschen in seinen Bann zog, aber auch ein schwieriger, egozentrischer und unduldsamer Zeitgenosse. Deutlich wird auch die schwere Bürde, die er seiner Familie, speziell seiner Frau Jenny, auferlegte. Wer sich schon immer einmal mit Karl Marx beschäftigen wollte, dem bietet dieses Buch von 2018, das nun in einer überarbeiteten Fassung neu aufgelegt wurde, mit seiner klaren Sprache und dem überschaubaren Umfang einen exzellenten Einstieg.
SPI
Uwe Wittstock:
„Karl Marx in Algier“. C. H. Beck, 249 Seiten; 26 Euro.
★★★★☆ Lesenswert