Hier kommt deutsche Pop-Geschichte. Für zwei wilde Jahre war Nina Hagen ab 1978 Superstar wider Willen und PunkPionierin. Das schaffte die Ikone aus dem Osten mit nur zwei Alben und mit rotzlöffeligen Knallern wie „Unbeschreiblich weiblich“ oder „Herrmann hieß er“. Bisher gab es die Platten „Nina Hagen Band“ und „Unbehagen“ nur auf CD und LP. Nun können alle hören, welches Talent und welche Kraft die junge Hagen aus der DDR mitgebracht hatte. Denn die Alben sind bei Spotify & Co. erstmals im Stream verfügbar. Zu bestaunen ist dabei auch ihre Band, mit der Nina schon beim zweiten Album hoffnungslos zerstritten war – und die später als Spliff mit Songs wie „Carbonara“ und „Das Blech“ für cleveren deutschen Pop sorgte. „Wir alle können uns glücklich schätzen, einander über den Weg gelaufen zu sein“, würdigt Keyboarder Reinhold Heil im Rückblick die Zusammenarbeit – kein Grund mehr für Unbehagen.
JH
Nina Hagen Band:
„Unbehagen“ (Sony).
★★★★★ Hervorragend