Aus Liebe zur Kunst

von Redaktion

Die Mint Gallery und Hemmerle Contemporary kooperieren

Newcomer und Stars kann man erwerben. Von Gena Milanesis „Plot Twist“ (o.) über Warhols „Campbell‘s Soup Box: Chicken Noodle“ (Mi.) bis George Condos „Monochromatic Portrait“.

Drei Freunde, drei Kunstenthusiasten: (v. li.) Constantin Hemmerle, Tim Aumüller und Björn Gerstner in ihrer gemeinsamen Ausstellung in der Galerie Française. © Fotos: Daniel Schvarcz

Bei ihnen fügt sich alles wie auf dem blutroten Gemälde von Alexander James. Der Titel: „Three of us“. Wäre auch eine schöne Überschrift für die drei jungen Männer, die gerade auf dem Münchner Kunstmarkt für Gesprächsstoff sorgen. Der Kunstvermittler Constantin Hemmerle und die beiden Galeristen Tim Aumüller und Björn Gerstner haben sich wie berichtet für ein gemeinsames Projekt zusammengetan. Bis Ende des Monats zeigen sie in der Galerie Française an der Kardinal-Döpfner-Straße 4 das ganze Spektrum der Szene – von Künstlerinnen und Künstlern, die am Beginn einer vielversprechenden Karriere stehen bis zu etablierten Stars. Deshalb der Ausstellungsname „Spectrum“, und deshalb die besondere Location: In der kleinen, feinen Mint Gallery von Aumüller und Gerstner an der Falkenturmstraße 14 würden die vielen Werke, die man hier erwerben kann, gar nicht alle Platz finden.

Doch den braucht es, damit die Bilder sich nicht gegenseitig bedrängen, einander die Show stehlen. Stattdessen dürfen sie hier aufs Schönste miteinander in Beziehung treten – und dadurch noch ein bisschen stärker funkeln. Genau das ist es, was die drei jungen Männer hier bewirken wollen: „Tim und Björn vertreten aufstrebende Talente mit aussichtsreicher Perspektive, ich vermittele die Spitze des Kunstmarktes. Wenn wir uns jetzt für dieses Projekt zusammentun, hoffen wir, auf diese Weise auch die verschiedenen Sammler zusammenzubringen, jüngere und ältere, die mit kleinerem und die mit größerem Budget.“

Eine Gewinnsituation für alle. „Angesagte junge Künstler bekommt man nicht so leicht. Da ist es natürlich nicht schlecht, wenn man sie damit locken kann, dass sie in unserer Ausstellung neben einem Warhol oder einem Ed Ruscha hängen“, meint Tim Aumüller schmunzelnd. Er und Björn Gerstner haben seit Gründung ihrer Galerie vor eineinhalb Jahren ihr beachtliches Netzwerk in der weltweiten Szene noch weiter ausgebaut. Und wissen: Um solche Hochkaräter zu bekommen, braucht es vor allem einen guten persönlichen Kontakt. Da hilft ihnen, dass sie wie Constantin Hemmerle selbst seit vielen Jahren Kunst sammeln. „Ich glaube, die Künstlerinnen und Künstler spüren, dass wir unseren Job aus einer echten Leidenschaft heraus betreiben. Dass wir wirklich dafür brennen und uns für sie einsetzen.“ Sie wollen keine bloße Verwaltungsarbeit erledigen, wie sie manche Künstler bei ihren Galeristen erleben, sondern voller Enthusiasmus die Werke vermitteln, die ihnen selbst so ans Herz gewachsen sind. Wie perfekt sie miteinander harmonieren, kann man noch bis Ende des Monats in der Galerie Française erleben.

Andy Warhols rosafarbene „Campbell’s Soup Box: Chicken Noodle“ (Preis: 300 000 Euro) und Gena Milanesis „Plot Twist“ (8000 Euro) beispielsweise. Als seien die Farben des einen in das andere geflossen. Große Kunst? Ist manchmal: perfekte Harmonie. Und die können wir doch gerade wirklich alle brauchen.
KATJA KRAFT

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