ALBUM

Heldinnen mit großer Geste

von Redaktion

Als Puccinis Tosca war sie strahlendes Zentralgestirn der Münchner Premiere. Und der Beweis dafür, dass man eine Stimme klug vom Mozart-Fach ins Jugendlich-Dramatische weiten kann. Jetzt hat Eleonora Buratto ihre erste Solo-CD vorgelegt. Und tummelt sich auf einem dritten Opern-Biotop: im Belcanto. Das Album ist keine Schnipsel-Parade, sondern vereint zusammenhängendere Szenen aus Bellinis „Il Pirata“, Donizettis „Anna Bolena“, dessen „Lucrezia Borgia“ sowie aus den frühen Verdi-Werken „I due Foscari“ und „Aroldo“. Die Italienerin ist nicht als Schmalspur-Sopranistin unterwegs, sondern singt alles mit farbsattem Klang. Das sind keine larmoyant Leidende, sondern Heldinnen mit Aplomb und großer Geste. Die Agilität und freie Höhe bringt Eleonora Buratto für den Stimmslalom mit. Manches ist so offensiv gestaltet, dass die Stimme nicht ganz zentriert ist. Auch die Callas musste irgendwann mit ihrem Vibrato kämpfen…
TH

„Indomita“.

Eleonora Buratto, Orchestra dell‘Opera Carlo Felice Genova, Sesto Quatrini (Pentatone).


★★★★☆ Hörenswert

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