Er galt als Hitlers „Leibfotograf“. Doch im Unterschied zu Leni Riefenstahl geriet Heinrich Hoffmann in Vergessenheit. Diese Lücke füllt der Historiker Sebastian Peters mit einer ersten umfassenden Biografie über den wohl einflussreichsten Fotografen der NS-Zeit. Peters stützt sich zum einen auf das enorme Fotoarchiv Hoffmanns mit etwa einer halben Million Bildern. Zudem wertete er zahlreiche schriftliche Quellen aus. Herausgekommen ist das Porträt eines überzeugten Nationalsozialisten der ersten Stunde. Hoffmann, in dessen Fotostudio Hitler seine Freundin Eva Braun kennenlernte, gehörte zum „Hofstaat“ des Diktators. Er durfte Hitler als leutseligen Privatmann fotografieren, aber auch als enthobene Führerfigur inszenieren. Hoffmann war Propagandist und Profiteur. Nach dem Krieg zeigte er sich wie viele andere NS-Prominente maximal uneinsichtig. Er starb 1957 in München.
SP
Sebastian Peters:
„Hitlers Fotograf Heinrich Hoffmann“.
Wallstein, 624 Seiten; 34 Euro.
★★★★☆ Lesenswert