„Man muss die jungen Leute ernst nehmen“

von Redaktion

Die Münchner Symphoniker stellen ihre Saison 2025/26 vor und wollen noch nahbarer sein

Blicken mit Vorfreude und Hoffnung auf die kommende Konzertsaison: die Münchner Symphoniker. © Peter von Felbert

Fit für die Zukunft, das sind die Münchner Symphoniker auf jeden Fall. Als Mitglied der „Orchester des Wandels“ macht man sich schon länger für den Umweltschutz stark. Und auch das Thema Inklusion wird hier großgeschrieben. Ein Engagement, das in der vergangenen Woche auch mit dem Innovationspreis der Deutschen Orchesterstiftung honoriert wurde. Und selbstverständlich soll das in Kooperation mit den Münchner Kammerspielen realisierte „Masters of Inclusion“ zum Welt-Down-Syndrom-Tag nicht die letzte gemeinsame Aktion bleiben.

Neben der Eroberung neuer Publikumsschichten bleibt aber auch die Erweiterung des Repertoires ein wichtiges Anliegen, wie Chefdirigent Joseph Bastian bei der Vorstellung der kommenden Saison betont. Das erste Konzert im Oktober rückt beispielsweise mit der Symphonie Nr. 1 von Florence Price erneut eine bislang wenig in den Spielplänen präsente Komponistin in den Fokus – was mittlerweile eine kleine Tradition ist und eine Art Alleinstellungsmerkmal unter den Münchner Orchestern darstellt. Die Aufmerksamkeit, die man bei den Symphonikern durch solche Themenschwerpunkte bekommt, freut Bastian natürlich. Ebenso wie die positive Resonanz auf die aktuelle CD mit der „Gaelic Symphony“ von Amy Beach. „Doch eigentlich wäre es viel schöner, wenn das gar kein Alleinstellungsmerkmal mehr wäre. Natürlich spielen auch andere Orchester Musik von zeitgenössischen Komponistinnen. Aber wir wollen zeigen, dass es auch in der Vergangenheit spannende Symphonien zu entdecken gibt.“

Die großen Abo-Reihen im Prinzregententheater und der Isarphilharmonie teilt sich Bastian in der neuen Saison mit Kolleginnen und Kollegen wie Izabele Jankauskaite, Tung-Chieh Chuang und Daniel Cohen. Und natürlich ist der Chefdirigent auch wieder beim „Mikrokosmos“ in der Allerheiligen-Hofkirche oder der „Hörbar“ im Prinzregententheater präsent, wo man den direkten Kontakt zum Publikum sucht. Weiteren Anreiz zum Besuch geben da unter anderem noch prominente Namen wie Arabella Steinbacher oder Mona Asuka, aber ebenso junge Talente wie die ARD-Preisträgerin Tjascha Gaffner, die beim „Mikrokosmos“ Harfen-Musik von Debussy und Saint-Saens vorstellen wird.

Die nächste Generation ist darüber hinaus zudem durch Schülerinnen und Schüler des Pestalozzi-Gymnasiums vertreten, die nicht nur das musikalische Programm mitgestalten dürfen, sondern auch bei der Organisation dieses besonderen Abends reinschnuppern werden. Denn wie es Intendant Tilman Dost auf den Punkt bringt: „Man darf nicht einfach nur für die jungen Leute spielen, man muss sie ernst nehmen und aktiv mit einbinden!“ Und das sowohl auf als auch hinter der Bühne. Denn Nachwuchs braucht es auf beiden Seiten.
TOBIAS HELL

Weitere Informationen

online unter www.muenchner-symphoniker.de.

Artikel 7 von 11