DOK.FEST MÜNCHEN

Schillernde Schwindler

von Redaktion

„In der Endzeit ist alles möglich“, sagt ein selbst ernannter Geistheiler. Der Dokumentarfilm „Soldaten des Lichts“ akzeptiert erst mal, dass Menschen das glauben – und schaut, was es mit ihnen macht. Ruhig, alltäglich, ohne Zwang zum Rechthaben guckt er sich um im Territorium zwischen „Reichsbürgern“, Esoterik, Heilnahrungs-Geschäft. Da thront sogar noch der jüngst verhaftete „Peter I.“ vom „Königreich Deutschland“. Im Fokus aber steht der umtriebige Eso-Influencer „Mister Raw“ (Foto). Dem man beim Abdriften von Spiritualität über „Flacher Erde“-Schwurbel zum Kryptowährungs-Bro zusehen kann. Schillernd zwischen Trickbetrüger und selbst Opfer seiner abstrusen Gedanken als Reaktion auf die Welt-Zumutungen. Bei ihm auf Heilung hofft der schizophrene Timo: eine Tragödie mit Magenschwinger-Ende. (Online bis Sonntag, 25. Mai, unter www.dokfest-muenchen.de/films/soldaten-des-lichts)
THOMAS WILLMANN

Julian Vogel und Johannes Büttner:

„Soldaten des Lichts“ (108 Minuten, Woodwater Films).

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