UNSERE KURZKRITIKEN

Sie ist so frei

von Redaktion

Schon der Albumtitel klingt wie ein Versprechen. Sarah Connor, einst Pop-Queen mit englischen Hits, hat sich längst als eine der wichtigsten Stimmen deutschsprachiger Musik etabliert. Auf „Freigeistin“ gilt sie wirklich – die abgegriffene Floskel vom „persönlichsten Album“, die mittlerweile zu jeder zweiten neuen Platte ausgegraben wird. Die 44-Jährige singt über Mutterschaft, Monogamie, Midlife-Fragen und über die Zumutungen des modernen Alltags. In „Warum hat mir keiner gesagt“ verarbeitet sie den schmerzlichen Auszug ihrer beiden ältesten Kinder, in „Ficka“ kontert sie mit Humor und Selbstbewusstsein den Hass im Netz. Musikalisch pendelt „Freigeistin“ zwischen nachdenklichen Balladen und gut gelauntem Pop. Und wer sich daran stört, dass sie in „Schlechte Idee“ über Polyamorie singt, über das Liebes-Pingpong zwischen mehr als zwei Menschen – der soll eben nicht zuhören. Sarah Connor ist so frei.
JH

Sarah Connor:

„Freigeistin“ (Polydor/Universal).


★★★★☆ Hörenswert

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