UNSERE KURZKRITIKEN

Anpassung und Aufbegehren

von Redaktion

„Teddy“ von Emily Dunlay ist eine Zeitreise in die Gesellschaft der frühen Sechzigerjahre, als die Lebenswirklichkeit von Frauen noch eine ganz andere war. Teddy, 34 Jahre alt und Tochter einer reichen und politisch einflussreichen texanischen Familie, kommt als frischgebackene Diplomatengattin nach Rom. Dunlay skizziert die Diplomatengesellschaft und überhaupt das Leben in den Sechzigern mit viel Atmosphäre. Die Hauptfigur Teddy präsentiert sich als Frau, die nach Anerkennung strebt und die viel Wert auf Äußerlich- keiten legt. Wodurch der Roman manchmal langatmig wirkt. Dabei kann man es von Beginn an förmlich riechen: Teddy hat sich in Schwierigkeiten gebracht. Dunlay schreibt über eine Zeit, in der Frauen vor allem schöne Dekoration zu sein hatten. Anpassung und Aufbegehren, garniert mit dem Flair der Sechziger. Das Ende kommt allerdings unerwartet und überrascht.
ELK

Emily Dunlay:

„Teddy“. Rowohlt, 384 Seiten; 24 Euro.


★★★★☆ Lesenswert

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