UNSERE KURZKRITIKEN

Sanftmütig

von Redaktion

Die kleine Spitzmaus lebt mitten unter den Menschen einer großen Stadt. Sie fährt mit dem Zug zur Arbeit, sitzt dort am Kassenschalter, besucht die Kantine, kurz: Sie lebt einen sehr geordneten Alltag. Es sei denn, sie findet auf dem Flohmarkt einen Fernseher – dann beginnt die kleine Maus zu träumen… Dass dieses Buch einfach zum Liebhaben ist, liegt an seiner niedlichen Hauptfigur. Die japanische Illustratorin Akiko Miyakoshi traf sie auf einem Waldspaziergang in Süddeutschland, konnte sie nicht vergessen und widmete ihr in etlichen feinen schwarz-weißen sowie kolorierten Zeichnungen drei kurze Geschichten, geeignet für Kinder ab fünf Jahren, aber auch für Leseanfänger. Für den Erwachsenen indes liegt – in einer Zeit der lauten Reize und nimmersatten Veränderungen – in der großen Sanftmut der Bilder wie in der Selbstverständlichkeit, mit der die bescheidene Maus ihr einfaches Leben gestaltet, auch herzergreifend Nachdenkliches.

Akiko Miyakoshi:

„Die kleine Spitzmaus“. Jacoby & Stuart, 80 Seiten; 14 Euro.


★★★★☆ Lesenswert

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