Der Londoner Finanzier Lionel Ballantine wird ermordet aufgefunden. Für Inspektor Mallett ein verzwickter Fall, denn der Tote war in zwielichtige Geschäfte verwickelt, für die sein Kompagnon John Fanshawe für Jahre ins Gefängnis wanderte. Aber auch zahllose Investoren hatte Ballantine durch Betrügereien um ihre Ersparnisse gebracht. Der junge Frank Harper, dessen Familie ebenfalls durch ihn ihr Vermögen verlor, hat auf einmal auffallend viel Geld, dessen Herkunft reichlich obskur ist. An Verdächtigen herrscht also kein Mangel. Cyril Hare, einer der Autoren des Goldenen Zeitalters des Detektivromans in den 1920er- und 1930er-Jahren, wird zu Recht wiederentdeckt. „Der Tote im Wohnzimmer“ ist ein klassischer Whodunnit. Das Erzähltempo ist gemächlich, was abseits hektischer Actionszenen eine angenehme Abwechslung darstellt. Der Fall wird akribisch aufgerollt und sukzessive der Lösung zugeführt.SPI
Cyril Hare:
„Der Tote im Wohnzimmer“.
Bastei-Lübbe, 288 Seiten; 13 Euro.
★★★★☆ Lesenswert