Witzlemacher von der Schwäbischen Alb

von Redaktion

Teddy Teclebrhan gastiert insgesamt viermal in der Münchner Olympiahalle

Dürfte sich mehr Mühe geben: Teddy Teclebrhan. © Riedl/dpa

Teddy hat den Bogen raus! Viermal tritt Teddy Teclebrhan, der Witzlemacher von der Schwäbischen Alb mit äthiopischen Wurzeln, in der Münchner Olympiahalle auf (nochmals heute und morgen). Alle Vorstellungen sind so gut wie ausverkauft, bei Kartenpreisen von bis zu 80 Euro. Da lässt sich leicht ausrechnen, dass Erfolgs-Comedian ein ziemlich lukrativer Job isch, wie es bei ihm daheim heischt. Aufwendig ein neues Programm musste er sich auch nicht ausdenken. Die „Teddy Show“ bietet weitgehend das Gleiche wie 2022 in der Olympiahalle, was hier aber keinen stört. Denn Teddy muss einfach nur Teddy sein. Allein schon dafür feiern ihn seine Fans, als wäre er Teddy Mercury.

Apropos Rockstar: Absolutes Fotografier-Verbot, und eine Viertelstunde Verspätung – Teddy auf den Spuren großer Diven von Mariah Carey bis Justin Bieber. Als er dann endlich kommt, bringt der Zehntausendsassa sein kunterbuntes Schwabylon verschrobener Gestalten von Antoine Burtz bis zum lispelnden Percy auf die Bühne. Die Gags funktionieren wie ein endloser Stream von Internet-Videos: Teils lustig, laut, schnell, oft verworren. Tiktok-Humor eben. Motto im Teddy-Dialekt: Dada isch Muss. Zwischendurch taucht „Mr. LOL“ Bully Herbig auf der Bühne auf – der Reklame für seinen neuen „Manitu“-Film machen will. Die zweite Hälfte besteht aus einem dekonstruierten Rockkonzert mit Band, Tänzern, Flammenwerfern und altbewährten Hits wie „Lohn isch da“ und „Wellensittich“. Dass Teddy Teclebrhan ein Comedy-Naturtalent ist, steht außer Frage. Mehr Mühe und schwäbisches Arbeitsethos beim Luschtigsein würden ihm aber guttun: „Schaffe, schaffe, Witzle mache.“JÖRG HEINRICH

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