Das wird ein süßer Spaß

von Redaktion

Der Kunstbau bietet sechs Wochen Kreativprogramm für alle

Durch den Sommer wirbeln kann man bei den offenen Tanzangeboten. © Schiffl-Deiler

Laden dazu ein, sich im Kunstbau kreativ auszutoben: die Projektkoordinatorinnen (v. li.) Wen-Ling Chun, Mona Feyrer und Annabell Lachner. © kjk

Gemeinsam lesen und Eis schlecken: So schmeckt Wissensvermittlung besonders gut. Beim Projekt „Hallo, mein Name ist Kunstbau“ kann man auch genau das tun. © Lenbachhaus München

Alle Ernährungswissenschaftler jetzt einmal diesen Absatz überspringen. Aber die Wahrheit ist doch: Lernen macht besonders Spaß, wenn als Belohnung so eine kleine feine Schnabulei lockt. „Lesekreis und Wassereis“? Ja, bittesehr!

Im Kunstbau des Münchner Lenbachhauses werden ab 25. Juni viele kleine, viele große, immer feine Köstlichkeiten geboten. Fürs Auge, fürs Ohr, für den Gaumen, für die Nase – und immer fürs Herz. Da haben sich die Kunstpädagoginnen Mona Feyrer und Annabell Lachner sowie ihre Volontärin Wen-Ling Chung was Schönes einfallen lassen für die heißen Sommertage. Sechs Wochen lang verwandelt sich das (wohlklimatisierte) Ausstellungsgebäude am Königsplatz in ein Experimentierfeld. Freundliches Motto: „Hallo, mein Name ist Kunstbau“. Bei dieser Begrüßung möchte man doch gleich erwidern: Hallo, und was steckt dahinter? Ein jeder kann es dienstags bis sonntags von 14 bis 20 Uhr erforschen. Völlig kostenlos, ohne jeden Mitmachzwang. Und Kaffee und kühle Getränke stehen auch bereit. Hallo, Kunstbau, das klingt gut. Museumspädagogik dagegen ja für viele nach Kinderkram, dabei ist das der Überbegriff für jede Form der Wissensvermittlung im musealen Raum. Vom Baby bis zum Greis – wir sind doch alle ein Leben lang Lernende.

Nur: Wie vermittelt man Kunst, Kultur, Wissen so, dass es auch ankommt und hängen bleibt? Genau um diese Frage geht es bei dem Kunstbau-Projekt. „Wir haben im Lenbachhaus das Glück, dass wir vier tolle helle Räume für die Vermittlungsarbeit haben, aber sie werden noch nicht optimal genutzt“, sagt Mona Feyrer. „Wir wollen herausfinden, wie Räume und Programme gestaltet werden müssen, damit jeder Lust hat, mitzumachen, zu lernen, im Museum anzukommen.“

Und wie findet man das am besten heraus? Indem man sich mit vielen anderen Kreativen zusammentut. Von den RuhrgebietsSpatzen über das Bayerische Staatsballett bis zum Verein Schnecken im Hochbeet: Etliche Institutionen, Kollektive, Künstlerinnen und Künstler werden in den kommenden sechs Wochen im Kunstbau dabei sein. Und auf ihre individuellen Weisen Wissen vermitteln. An diesem grandios zentral gelegenen Ort direkt an der U-Bahn, barrierefrei, weitläufig. Wer ab 25. Juni, 16 Uhr, hineingeht, der findet hier Angebote zum Werkeln, zum Tanzen, zum Lesen, oder dazu, sich einfach in eine Ecke zu fläzen und das Treiben zu beobachten. Auf der vorbildlich übersichtlich gestalteten Seite hallo-kunstbau.de kann man sehen, was alles darüber hinaus an Workshops und Aktionen geboten wird. Einfach hingehen, einfach mitmachen. Und danach angeben, was gut, was weniger gut war. Damit alle teilnehmenden Akteure lernen können.

Immer sonntags zum Beispiel gibt’s den „Lesekreis mit Wassereis“. Lesen und gemeinsam Eis schlecken – wir freuen uns auf zuckersüße Tage, die noch dazu ein bisschen schlauer machen.KATJA KRAFT

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