Paul Maar ist unter anderem Schöpfer des Sams. © D. Vogl
Der Schriftsteller Paul Maar (87) bedauert das Zurückdrängen der Handschrift im Zuge der Digitalisierung. In Vor-Computer-Zeiten sei der Schreibprozess viel komplizierter, aber auch tiefer gehend gewesen, sagte Maar der „Augsburger Allgemeinen“. Der Schöpfer der berühmten Kinderbuch-Figur „Sams“ ergänzte: „Ich finde es sehr schade, dass auf die Handschrift heute in Schulen nicht mehr so großen Wert gelegt wird, denn es bildet Synapsen im Gehirn und formt die Persönlichkeit.“ Der in Bamberg lebende Maar fügte hinzu: „Angeblich gibt es in den USA Kinder, die nur noch ihren Namen handschriftlich schreiben können, das finde ich schlimm.“
Der Schriftsteller sprach auch über die Demenz-Erkrankung seiner Frau: „Irgendwann hört man auf, nachts zu weinen und nimmt es hin, wie es ist. Es ist ein Normalzustand, Nele erkennt mich nicht mehr und kann auch nichts mehr äußern, außer den Mund aufzumachen, als Zeichen dafür, dass sie Hunger hat. Ich kann dafür sorgen, dass meine Frau nicht in ein Heim kommt, das kann ich mir durch den Erfolg meiner ‚Sams‘-Bücher leisten. Das versöhnt mich ein bisschen damit, für viele nur der ‚Sams‘-Autor zu sein.“
Zum Thema Schreiben fügte er hinzu, es sei ihm wichtig, eine Leichtigkeit im Satzrhythmus zu erzeugen. „Ich spreche mir meine Texte immer laut vor, um zu hören, ob sie flüssig klingen.“ Maar hat neben seinen Werken für Kinder auch Bücher für Erwachsene geschrieben, zuletzt „Lorna“. KNA