UNSERE KURZKRITIKEN

Ein Thriller für die Strandtasche

von Redaktion

Barack Obama setzte „Der Gott des Waldes“ auf seine „Summer Reading List“, der „Guardian“ nannte es einen „literarischen Thriller der Spitzenklasse“. Also kann Liz Moores Buch doch gar nichts anderes, als zu begeistern, oder? Na ja. Der Plot ist vielsträngig, vielstimmig, aber auch sehr amerikanisch angelegt und damit vorhersehbar. Im Mittelpunkt steht Barbara: Jung, störrisch und Tochter des wohlhabenden Besitzers eines Sommercamps, aus dem sie eines Tages verschwindet. Bei der Suche nach ihr zeichnet Moore weitere Lebenswege meist weiblicher Nebencharaktere nach, die mit den bekannten Problemen der jeweiligen US-Schichten konfrontiert sind. Etliche Tragödien kommen so ans Licht. Zwangsläufig erfordert das viele Perspektivwechsel und Zeitsprünge, aber der Leser verliert nie den Überblick. Moores einfacher, klar strukturierter Schreibweise sei Dank. Ein solider Thriller für die Sommermonate also – mit wenig Nachhall.AMA

Liz Moore:

„Der Gott des Waldes“. C.H.Beck, 590 Seiten; 26 Euro.


★★★☆☆ Annehmbar

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