Über Thomas Mann ist schon so viel gesagt und geschrieben worden, gerade heuer, im Jahr seines 150. Geburtstags. Warum also sollte man der Neuauflage eines solchen Wälzers seine Zeit widmen? Vielleicht, weil Hermann Kurzke (1943-2024) die Biografie informativ und unterhaltsam zugleich gestaltet hat. Weil er viel Sekundärliteratur herangezogen hat und weil er sehr persönliche Briefe des Nobelpreisträgers einzuordnen versucht. Das alles ist in leicht verständlichen Kapiteln formuliert. Eine Hintergrundlektüre im Häppchen-Format. Kurzke, einst Professor an der Universität in Mainz, zeichnet zwar klassisch-chronologisch Manns Kindheit, Jugend und den Werdegang nach, ordnet aber alles sofort den Werken Manns, der Kritik an ihm sowie dem damaligen politischen Geschehen zu. Gut, es sind auch einige Andeutungen und weit hergeholte Vermutungen dabei, aber die machen alles interessant – weil diskussionswürdig. AMA
Hermann Kurzke:
„Thomas Mann“. C.H. Beck, 672 Seiten; 29,90 Euro.
★★★★☆ Lesenswert