Michael Marco Fitzthum alias Marco Michael Wanda. © Rösl
Er kann gar nicht genug kriegen. Mit durchgeschwitztem Ober- und Unterhemd feuert Michael Marco Fitzthum alias Marco Michael Wanda das Publikum immer wieder auf zum Lautsein. Ohrenbetäubender Lärm in der ausverkauften Tollwood-Arena. Und Fitzthum? Lächelt, peitscht wieder an, schüttelt ungläubig den Kopf. „Danke, Minga!“, ruft er nach zwei Stunden. „München, bleib‘, wie du bist. Wir sehen uns wieder!“ Aber so was von.
Seit 2012 macht die Band Wanda aus Wien einen Geradeaus-Indie-Rock mit ein bisserl Pop und Punk. Die Texte handeln vom Leben und der Liebe, ohne Umschweife geht‘s im bekanntesten Song „Bologna“ los: „Ich kann sicher nicht mit meiner Cousine schlafen. Obwohl ich gerne würde, aber ich trau‘ mich nicht.“ Schon beginnt das Zelt zu beben. Den größten Hit gleich zu Beginn hinausgeblasen, was kann da noch folgen? Eine Menge! Von der ersten bis zur letzten Sekunde geben Wanda Vollgas und Amore, und die Fans Gleiches zurück. Ohne Verschnaufpause singen diese bei allen Liedern mit.
Mit den Songs „Bussi Baby“ und „Ich will Schnaps“ endet das Konzert nach exakt 60 Minuten, die Band geht von der Bühne. Echt jetzt? Das kann, das will keiner glauben. Und es ist zum Glück nicht wahr: Wanda kehren zur XXL-Zugabe zurück. Bei der kann Fitzthum nicht anders und huldigt dem Publikum: Der Sänger kniet sich hin, verneigt sich dankbar und badet im Jubel. Am wirklichen Ende, nach drei Zugabe-Nummern (darunter „Columbo“) also, drehen Wanda und das Publikum noch mal völlig auf: „Bologna“, mit dem alles begann an diesem grandiosen Abend, wird wiederholt. Völlige Ekstase! Kurz vor 22 Uhr ist Schluss, T-Shirts, Blusen und Hemden durchgeschwitzt. Man will am liebsten gar nicht mehr aufhören mit Wanda. ARMIN RÖSL