ALBUM

Alte Häsin entdeckt sich neu

von Redaktion

Die Popstars werden auch immer jünger. Unvergessen, wie Lorde anno 2017 mit knapp 20 Jahren im Münchner Zenith ihren Song „Ribs“ ankündigte: „Das Lied habe ich geschrieben, als ich 16 war. Es geht um die Angst davor, 17 zu werden.“ Damals lag ihr die Pop-Welt zu Füßen, heute wäre sie mit 28 Jahren fast schon eine alte Häsin – nennt ihr neues Album aber „Virgin“. Es ist kompliziert. Die Neuseeländerin mit dem Geburtsnamen Ella Marija Lani Yelich-O’Connor ist nach New York übergesiedelt und hat sich und ihre Sexualität noch mal ganz neu entdeckt, so liest man (das Cover ziert ein Röntgen-Foto ihres Beckens). Im Eröffnungsstück „Hammer“ singt sie davon, dass sie erhöhte Temperatur hat. „Ist das Liebe oder der Eisprung?“ Produzent Jim E-Stack, der schon die Kolleginnen Haim und Caroline Polachek betreute, hüllt Selbstbespiegelungen wie „Shapeshifter“, „David“ und „What was that“ in sommermorgendlich-dunstigen Synthie-Pop. Prima Platte! Wie Lorde wohl klingt, wenn sie mal erwachsen ist?

Lorde:

„Virgin“ (Universal).


★★★★☆ Hörenswert

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