Über dem Himmel von Schlumpfhausen tut sich Geheimnisvolles, die Schlümpfe sind irritiert – und gefährdet. © Paramount
Sagt mal, von wo kommt ihr denn her? Aus Schlumpfhausen, bitte sehr! Die heile Welt der Schlümpfe besang schon Vader Abraham Ende der 70er-Jahre. Schlumpfhausen, das sind lustige Pilzhäuser, umgeben von Bäumen und Blumen, dazu eine fröhliche Gemeinschaft der blauen, koboldähnlichen Geschöpfe, in der jeder seinen Platz hat. Der böse Zauberer Gargamel nervt gelegentlich, aber mit dem tollpatschigen Widersacher können es die Schlümpfe stets aufnehmen. Nun läuft ein Film mit den berühmten Comicfiguren des belgischen Zeichners Peyo an – und diese Leinwand-Adaption will groß hinaus. Nicht weniger als die Welt retten müssen die Schlümpfe im Jahr 2025. Ganz schön abgedreht. Im englischen Original leiht Superstar Rihanna Schlumpfine – der einzigen Frau in einem Dorf voller Männer – ihre Stimme und steuert eigens komponierte Lieder bei. In der deutschen Synchronisation kennt man die Stimmen von Uwe Ochsenknecht (Papa Schlumpf) und Rick Kavanian (Gargamel/Razamel). Popsänger Álvaro Soler spricht (und singt als) „No Name“, der Schlumpf, der seine Bestimmung noch sucht.
Am Himmel über Schlumpfhausen tut sich ein Portal auf – und Papa Schlumpf wird von Razamel, Gargamels Bruder, entführt. Die anderen Schlümpfe müssen ihren Anführer zurückholen. Sie reisen ihm hinterher und landen in der realen Welt. Neu ist das alles nicht. Echte Welt und Zeichentrickfiguren zeigte schon 1988 „Falsches Spiel mit Roger Rabbit“. Und Plastikpuppe „Barbie“ befand sich 2023 im gleichnamigen Film auf einmal nicht mehr im rosafarbenen Barbieland, sondern am Strand von Los Angeles.
Dass Gargamels Bruder Razamel als moderner Superschurke seine Konferenzen als Zoom-Meetings abhält – ein Gag für Erwachsene. Und dass es einen „Influencer-Schlumpf“ gibt, der ständig sein Smartphone zückt, entlockt einem nicht mehr als ein müdes Lächeln. Der Reise in die reale Welt folgen mehrere Zwischenhalte in verschiedenen Dimensionen. Die Schlümpfe als Knetfiguren, die Schlümpfe in der Videospielwelt von Super Mario. Irgendwie austauschbar wirkt das alles. Die Geschichte würde genauso gut mit Legofiguren oder Minions funktionieren. Die Schlumpf-Spezifika bleiben auf der Strecke. Für Kinder ist der Film dennoch vergnüglich, auch wenn eine Altersbeschränkung wünschenswert wäre. Offiziell gibt es keine, aber für Kinder unter sechs Jahren ist der Film nicht unbedingt zu empfehlen. JANINA VENTKER