Vor 19 Jahren drehte der Schweizer Oliver Rihs mit „Schwarze Schafe“ den Überraschungshit des Jahres 2006. Finanziert ohne Förderung, verzichteten alle Darsteller auf Gage, um das Projekt zu ermöglichen. Das Ergebnis – eine punktgenau inszenierte Großstadtkomödie voller Witz und Tempo – sprach für sich. Sympathisch-verpeilte, hübsch überzeichnete Looser, darunter Tom Schilling, Robert Stadlober und Marc Hosemann, überlegen im Berlin der frühen Zweitausender, wie man mit minimalem Arbeitsaufwand zu maximalem finanziellen Ertrag kommen kann.
Hosemann ist nun neben Milan Peschel und Jule Böwe auch in der Fortsetzung „#Schwarze Schafe“ zu sehen. Geld hat immer noch keiner. Doch die Zeiten ändern sich, und so sind die Wege der Beschaffung – und entsprechend die resultierende Konflikte und Hürden – diesmal etwas andere. Zum Chaotenteam zählen jetzt auch Klein-Dealer Fritz (Frederick Lau), dessen Schwester Delphine (Jella Haase) und Clan-Chef Omar (Yasin El Harrouk) sowie ein bekifftes Bienenvolk und genderfluide Kuschelpuppen. In manchen Momenten stimmt dann einfach alles und es sitzt wirklich jeder noch so kleine Seitenhieb auf die Schnösel und Schmierlappen der Hauptstadt. Doch manchmal kann das großartige Ensemble nur mit Mühe den einen oder anderen papierflachen Schenkelklopfer ausbügeln.ULRIKE FRICK